Yanik Frick öffnet Imbiss und spielt neu für den FC Montlingen

Dem Profifussball kehrt Yanik Frick vorerst den Rücken, spielt neu beim Zweitligisten FC Montlingen. Die Liechtensteiner Nationalmannschaft ist für ihn aber weiterhin ein Thema. (Foto: Michael Zanghellini)

Yanik Frick beendet seine aktive Profikarriere vorerst und wechselt zum FC Montlingen, wo auch sein Bruder Noah seit dieser Saison spielt. Der 24-Jährige stand bei mehreren Clubs unter Vertrag, schaffte aber bei keinem so richtig den Durchbruch. Jetzt eröffnet Frick mit seiner Freundin Donatella einen Imbiss.

Yanik Frick, der in den U-Teams des LFV, im Nachwuchs des FC St. Gallen und bei den Altach Juniors spielte, weckte dabei mit seinen Leistungen Interesse bei anderen Vereinen und beim Liechtensteiner A-Nationalteam. Damals war René Pauritsch Liechtensteins Nationaltrainer und er bot ihn im Oktober 2016 für das WM-Qualifikationsspiel gegen Albanien auf. Frick debütierte für die letzten 30 Minuten und wurde auch in den folgenden WM-Qualifikationsspielen immer wieder aufgeboten.

Vom Nationalspieler zum Profi

Im Juni 2017 stand der Sohn von Liechtensteins Rekordtorschützen Mario Frick beim Rückspiel in Italien in der FL-Startelf und zeigte als einzige Sturmspitze eine gute Partie. Obwohl das Spiel 0:5 verloren ging, blieb der Auftritt von Frick Junior bei mehreren italienischen Clubs in den Hinterköpfen. So entstanden die Kontakte zu den Vereinen Carpi und Perugia. Und es lagen ihm erstmals in seiner Karriere zwei Profiverträge vor. Als der Wechsel zum FC Carpi bereits so gut wie sicher schien, unterschrieb der damals 19-Jährige doch beim anderen Serie-B-Club Perugia einen Dreijahresvertrag mit einer Option auf zwei weitere Jahre. Bei seinem Einstand schoss Frick im Testspiel gleich einen Hattrick, doch in dieser Tonart ging es nicht weiter.

Denn der Stürmer kam in einer halben Saison zu nur drei Teileinsätzen, worauf er anfangs 2018 zum AS Livorno wechselte. Von da aus wurde Frick gleich an den Drittligisten AS Pro Piacenza ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Mit diesem Werdegang war der Liechtensteiner weniger glücklich und diese Unzufriedenheit zeigte er auch gegenüber Nationaltrainer Rene Pauritsch, als er gegen Spanien 90 Minuten auf der Bank schmoren musste. Kurz darauf gab er in der Nationalmannschaft seinen Rücktritt bekannt. Ein Jahr später gab ihm der Liechtensteiner Fussballverband eine neue Chance, nachdem sich dieser für sein Fehlverhalten entschuldigt hatte.

Viele Wechsel in seiner Karriere

Nachdem ihm weder bei Perugia, noch bei Livorno der Druchbruch gelang, beendete Yanik Frick das Italien-Abenteuer Ende 2018 und wechselte zum Challenge-League-Verein FC Rapperswil-Jona, der im darauffolgenden Sommer in die Promotion League abgestieg. Für Rapperswil-Jona schnürte er seine Schuhe mehr als eineinhalb Jahren und erzielte in 14 Spielen fünf Tore. Dann ging es weiter nach Deutschland zum Regionalisten Energie Cottbus, wo sich Yanik Frick so richtig wohlfühlte. Doch diesmal machte ihm Corona einen Strich durch die Rechnung, die Saison 2020/21 wurde abgebrochen.

Es folgte ein erneuter Wechsel nach Italien und zwar zum Viertligisten PDHA (PontDonnaz Hône Arnad Evançon), wo er genau einen Monat tätig war. Der Grund: Die Verträge des gesamten Trainerstabes, inklusive fünf Spielern, wurde aufgelöst. Und zu diesen fünf gehörte auch Frick. Zu diesem Zeitpunkt überlegte er sogar, ganz aus dem Profifussball auszusteigen. Doch in der Heimatstadt (Iasi/Rumänien) seiner Freundin Donatella fand Yanik Frick mit Ceahlaul Piatra Neamt seinen letzten Verein, wo er als Profi unter Vertrag stand. Auch da blieb Frick nicht lange, gerade drei Monate. Ihm wurde bewusst, dass es in seinem Leben nicht nur Fussball gibt, sondern auch ganz andere wichtige Dinge: «Vielleicht lag es an meiner Mentalität, dass ich den Durchbruch bei keiner Mannschaft so wirklich geschafft habe. Nun möchte ich mich vorerst ein wenig zurückziehen und nicht mehr so viel auf dem Trainingsplatz stehen.»

Die Zukunft für Yanik Frick heisst in Sachen Fussball «FC Montlingen» und geschäftlich «Donatella Imbiss Pizzeria». Genauer gesagt, Yanik Frick wechselt zum FC Montlingen, wo seit Sommer auch sein Bruder Noah spielt, in die 2. Liga regional. «Da ich in Oberriet wohne, ist der Weg nach Montlingen nicht weit. Die sportliche Leitung des FCM bemühte sich sehr um mich und gab mir einen guten Vertrag mit Gehalt und Punkteprämie, worauf ich nicht ablehnen konnte. Zudem ist es mir eine Ehre, mit meinem Bruder Noah zusammenspielen zu dürfen», so Yanik Frick.

Imbiss in Altstätten

Der 24-Jährige, der bereits bei den Rheintalern im Training ist, wird ab der Rückrunde spielberechtigt sein und unterschrieb einen Vertrag über eineinhalb Jahre. Zudem eröffnet Yanik Frick zusammen mit seiner Freundin Donatella in Altstätten einen neuen Imbiss. Sie ersetzen den Döner-Laden «Orange Bistro Imbiss». Die Eröffnung ist höchstwahrscheinlich am 20. Oktober.

Die Liechtensteiner Nationalmannschaft ist für Yanik Frick weiter ein Thema. «Wenn ich ein Aufgebot bekomme, stehe ich dem Team zur Verfügung. Ich absolviere diesbezüglich auch zusätzliche Trainingseinheiten.»

6 Kommentare

  1. Nun wird auch im „Amateurbereich“ öffentlich von Gehalt oder Gehälter gesprochen. Was da gewisse Vereine abziehen ist eine Ohrfeige gegenüber dem eigenen Nachwuchs.
    Frage: Warum betreibt man eine Nachwuchsabteilung ?

    Gruss
    Steve

  2. @Steve: Es wissen sowieso 99.9% der Leute, dass fast alle Vereine ab der 3. Liga Löhne für auswärtige Spieler bezahlen. Ob es schlau ist darüber zu reden ist eine andere Frage. Aber eben, Profi-Fussballer haben bekannterweise nicht den höchsten IQ…

    Ich finde es, solange mehr als dreiviertel der Mannschaft aus dem eigenen Nachwuchs kommt, völlig legitim auswärtige Spieler zur Verstärkung zu verpflichten. Die Jungen können sicherlich auch von ihnen profitieren. Am Schönsten wäre natürlich, wenn alle Mannschaften nur mit Eigenen spielen, aber diese Vorstellung ist im Rheintal mittlerweile leider utopisch geworden.

    Gruss Thomas

  3. Gehälter und Spesen sind halt heute üblich, es sollten aber alle ewtas bekommen nicht nur die Auswärtigen, die sind ja sowieso wieder weg wenn sie 5 Franken mehr von einem anderen Verein bekommen

  4. Finde es Toll, dass Montlingen den eingeschlagenen Weg mit eigenen Spielern zu spielen weiterverfolgt. Das macht den Verein einfach immer sympathischer für mich.

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