Altstätten verliert Spiel um den Zweitliga-Meistertitel in Arbon mit 0:2

Patrick Küng vom Ostschweizer Fussballverband überreicht Altstättens Captain Mirel Eugster (links) den kleinen Pokal. (Bild: Hansueli Steiger)

Trotz der Niederlage gab es für Altstätten einen knappen Monat nach dem Cupsieg nochmals Pokalzuwachs. Die Gäste durften die etwas kleinere, silberfarbene Trophäe mit der Aufschrift «Finalist – FC Altstätten» mit nach Hause nehmen. Dass es nicht die etwas grössere, goldfarbene geworden ist, konnte das Team nach einer solch formidablen Saison gut verkraften.

Es war angerichtet: Das Arboner Stacherholz war zu einen schmucken Kleinstadion mit zwei Sitzplatztribünen für mehrere Hundert Zuschauerinnen und Zuschauer herausgeputzt worden. Dies allerdings nicht wegen dem Zweitliga-Entscheidungsspiel gegen Altstätten, sondern wegen dem Thurgauer Kantonalturnfest, das dieses und das darauffolgende Wochenende in Arbon und Roggwil stattfinden wird. Für das Fussballspiel selber wäre keine Tribüne nötig gewesen. Weil es kurz vor der Halbzeit anfing zu regnen und das Spiel der beiden Aufsteiger in direktem Konkurrenzkampf mit dem EM-Knüller zwischen Spanien und Italien stand, waren es am Schluss noch gut 100 Zaungäste, die die kleine Siegerehrung verfolgten.

«96-Tore»-Power war nicht dabei

Dass Altstätten in der nächsten Saison in der Interregio spielen wird, war schon länger klar. Während die Brunner-Elf in dieser Saison einen Start-Ziel-Sieg feierte und von Anfang an die Leaderposition innehatte, war es in der anderen Gruppe erst am letzten Sonntag definitiv, wer aufsteigen wird. Arbon, Bischofszell und Romanshorn lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopfrennen, das Arbon schlussendlich mit einem 6:2-Heimsieg gegen Flawil krönte.

Beide Teams waren in dieser Saison ähnlich stark unterwegs. Altstätten holte 60 Punkte, Arbon deren 59, Altstätten erzielte 87 Tore, Arbon 95, Altstätten kassierte 38 Gegentore, Arbon 42. Die beiden Altstätter Topskorer Egzon Shabani und Sahin Irisme erzielten zusammen 49 Tore, während es die beiden Arboner Goalgetter Marco Ciullo und Semir Torodovac auf 47 Treffer brachten. Arbon hatte gegen Altstätten gleich einige Ausfälle zu verkraften, auch die beiden Toptorschützen fehlten. «Weil es bei uns am letzten Sonntag um den Aufstieg ging, brauchten wir alle Spieler, auch die, die angeschlagen waren», sagte Arbons Betreuer Cölestin Schnurrenberger.

Auch bei Altstätten fehlte das torgefährliche Duo. «Sahin Irisme ist in den Ferien», sagte Altstättens Coach, Giuseppe Castrovinci. «Egzon Shabani wäre im Falle einer gelben Karte im Startspiel in der nächsten Saison gesperrt», so Castrovinci. „Deshalb figurierte er nicht auf dem Matchblatt.“ Gegen Arbon fehlten unter anderem auch Simon Eugster, Simon Lichtenstern und der gesperrte Damian Moser.

Wembley-Tor auf dem Stacherholz

Trotz den vielen Absenzen entwickelte sich ein munteres Spiel zweier Teams auf Augenhöhe. Arbon hatte bereits in der zweiten Minute eine ganz dicke Chance: Captain Kevin Bärlocher nahm Mass, der Ball ging – wie im WM-Final 1966 im Londoner Wembley – an die Unterkante der Latte und prallte dann auf dem Boden auf. Im Wembley entschied der damalige Schweizer Unparteiische Gottfried Dienst auf Tor, auf dem Stacherholz entschied Schiedsrichter Ersin Nesimi dagegen. Zwölf Minuten später gingen die Thurgauer durch Samir Kryeziu, der auf einen stehenden Ball am schnellsten reagierte, in Führung. Altstätten hatte durch Patrick Babic (17.) und Ivano Lucic (18.) zwei Möglichkeiten. Altstätten war oft in Ballbesitz und hatte in den letzten Minuten vor der Pause seine besten Momente, als Fabrice Langenegger, Babic und Lucic nahe vor dem Ausgleich standen.

Die erste Chance nach dem Tee gehörte wieder Arbon, David Lovric kam einen Schritt zu spät. Dann hatte Neil Eugster zwei starke Szenen. Bei der zweiten Möglichkeit war der Arbon-Torhüter noch mit den Fingerspitzen dran. Sandro Hutter, der in der 65. Minute eingewechselt wurde, brachte frischen Wind in die Offensive. Thierry Langenegger hatte kurz nacheinander zwei grosse Chancen auf den Ausgleich, die der Goalie der Thurgauer abermals zu verhindern wusste. Der Gleichstand wäre verdient gewesen.  

Stattdessen stellte der eben eingewechselte Elhan Skenderi in der 82. Minute auf 2:0. Auch danach war Altstätten nahe am Ehrentreffer. Thierry Langenegger stand nach einem Prellball plötzlich alleine vor dem Thurgauer Torhüter, Verteidiger Hugo Andre Lobo Pereira vereitelte den fast sicheren Treffer aber mit einem starken Tackling.  

Nun gönnt sich die Brunner-Elf ein paar Tage Pause, ehe es bereits mit der Vorbereitung losgeht. «Widnau, Gossau, Arbon, Balzers, Chur: Die Interregio wird schwierig – aber attraktiv», sagte ein Altstätter Anhänger. Die Vorfreude war herauszuhören.

Entscheidungsspiel 2.-Liga-Meister
Arbon – Altstätten 2:0 (1:0)
Stacherholz, Arbon – 130 Zuschauer – SR: Nesimi – SRA: Eicher, Brändle
Tore: 14. Kryeziu 1:0, 82. Skenderi 2:0
Arbon: Valente Costa; Günes (71. Lobo Pereira), Lämmler, A. Mevmedoski, Nesimi; Rulani, Dannenmann, J. Mevmedoski (59. Telatin), Bärlocher (85. Jenny); Lovric (80. Dizdarevic), Kryeziu (82. Skenderi)
Altstätten: M. Eugster; Zünd, Liiro Peluso, Graber, Civez (79. Lüchinger); N. Eugster (84. Walser), F. Langenegger (84. D. Stüdli), M. Stüdli, T. Langenegger; Lucic (65. Hutter), Babic
Gelbe Karten: 35. M. Stüdli, 77. Hutter

Quelle: Rheintaler (Hansueli Steiger)

6 Kommentare

  1. Diese goldene Ananas interessiert keine Sau. Das Ganze hatte nicht mal Testspielcharakter.Solche Spiele sind völlig überflüssig!

  2. Rheintaler: Noch nie etwas gewonnen, kein Palmares aber einen Titel verschmähen. Typischer überheblicher regionaler Tschutterfreak.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein