Der FC Altstätten nahe am ersten Sieg

Das Heimstadion des FC Mendrisio wurde auf den Namen «Stadio Comunale» getauft. Die schöne Sportanlage hat 300 Sitz- und ca. 4000 Stehplätze und eine 400 Meter Rundbahn, die leider nicht förderlich ist für eine entsprechende Atmosphäre. Auffallend ist, dass die meisten Tessiner Fussballplätze mit so einer Bahn ausgestattet sind. Dass liegt wohl daran, dass die Leichtathletik in der Südschweiz einen hohen Stellenwert geniesst.

Erfreulich!  Im wohl bisher besten Spiel in der Nationalliga B erkämpfte sich der FC Altstätten auf dem heissen Tessiner Pflaster einen hochverdienten Punkt. Mit etwas Pech geriet die Hasler-Elf früh in Rückstand. Aber dank einer grossen Moral und mit viel Willen konnte der Verlusttreffer wettgemacht werden und der FCA stand schliesslich dem Sieg um einiges näher als die Tessiner.

Nationalliga B: FC Mendrisiostar – FC Altstätten 1:1 (1:0)

Telegramm: Stadio Communale – 900 Zuschauer. – Tore: 27` Lualdi 1:0, 70` Stieger 1:1 – Schiedsricher:  Mercier (Pully VD)

Altstätten: Rieser, L.Moser, Huber, Ruess, R.Moser, Schmid, Buschor (ab 69` Schweizer), Heeb, Secci (ab 60` Dietsche), Stieger, Lüchinger.

Bemerkungen: Dem Begehren der Altstätten-Kommission auf Schiedsrichter-Abtausch wurde kurzfristig stattgegeben, so dass der ursprünglich vorgesehene, von den Rheintalern aber bereits in der 1.Liga abgelehnte Luzerner Süess, eine andere Partie leiten musste. Altstätten ohne Weishaupt und Mätzler (beide verletzt) Nationalliga-Debüts von Buschor und Dietsche. Eckbälle 3:9!

Auf dem Comunale versuchten beide Teams von Beginn an mit schnellem Kombinationsspiel zum Erfolg zu kommen. Mendrisio spielte seine Angriffe mehrheitlich über die Flügel, die Hasler-Elf suchte den Erfolg über die Mitte. So entwickelte sich ein munteres Nationalliga B-Spiel, dass von der Heimmannschaft und vom Gästeteam so ausgerichtet wurde, dass in erster Linie nur ein Sieg zählt. Die Rheintaler hatten in der 19` und 22` zwei Grosschancen, die zum Ärger des angereisten Anhangs nicht genutzt wurden. Der bissige und schwungvolle Schmid setzte sich in der Mitte durch und bediente Heeb mit einem Traumpass. Dieser verzog aus aussichtsreicher Position denkbar knapp. 3 Minuten später war es Lüchinger vergönnt, mit einem Prachtschuss den zu weit vor dem Gehäuse stehenden Tessiner Schlussmann massiv zu beunruhigen. Pozzi konnte nur mit grosser Mühe das Geschoss über die Latte lenken. Schade, statt 0:1 hiess es plötzlich 1:0 für die Hausherren. Ein toller Angriff aus der eigenen Platzhälfte setzte Lualdi mit einem herrlichen Kopfball ins Gästetor. Eine schmeichelhafte Führung von Mendrisio, die nur 2 Minuten später eingestellt hätte werden müssen! Alleine vor Pozzi verstolperte Heeb eine sogenannte «Hundertprozentige.» Die Rheintaler hätten den Ausgleich noch vor der Pause mehr als verdient, aber dies kann nur dann gelingen, wenn solche Chancen genutzt werden. Nach dem Tee verstärkte Altstätten die Offensivbemühungen weiter und nur dank einem Pozzi in Topform gelang der Ausgleich lange Zeit nicht. Was der Schlussmann von Mendrisio alles hielt, war beinahe Unheimlich. Die angereisten FCA-Fans wurden dann aber doch noch erlöst. Die Tessiner Defensive war unter Dauerbeschuss und wurde immer hektischer. Ein ungenügender Befreiungsschlag nahm Stieger an sich und hämmerte den Ball aus 20 Meter sensationell ins Kreuzeck! Gross war die Freude über den hochverdienten Ausgleich. Das kräftezerrende Spiel der Altstätter wurde belohnt und dank einer geschickten Raumaufteilung wurde der Favorit bis zum Schluss in Schach gehalten. Vielleicht wäre an diesem Nachmittag mit etwas mehr Mut in der Schlussphase sogar ein Sieg möglich gewesen. Aber ein Kompliment an die Hasler-Elf, die sich durch die Hektik der Gastgeber nie anstecken liess und immer an ihre Chance glaubte! 

Stimme zum Spiel: Theo Stieger (FC Altstätten)    
«Mit einer besseren Chancenauswertung wäre heute ein Sieg möglich gewesen. Immerhin dürfen wir uns über den Punkt freuen den wir hochverdient geholt haben! Die Harmonie zwischen Aufbau und Sturm war heute sehr positiv!»

Torwart Rieser in Topform und das Eigentor der Gäste!

Der erste Sieg ist unter Dach und Fach! Was für eine Erlösung auf und neben dem Spielfeld! Der erste Sieg ist Tatsache und mit diesem klettert die Mannschaft um Trainer Ernst Hasler erstmals über den ominösen Trennstrich! Dass die Rheintaler Göttin Fortuna mehrmals stark beanspruchen mussten war im Nachhinein nur noch von geringem Interesse, denn zu gross war die Freude über den ersten Sieg!

Nationalliga B: FC Altstätten – FC Monthey 1:0 (1:0)

GESA: 1400 Zuschauer – Tor: 17` Tissier (Eigentor) 1:0 – Schiedsrichter Barmettler (Luzern).

Altstätten mit: Rieser, L.Moser, Huber, Ruess, R.Moser, Schmid, Buschor, Heeb (ab 82` Weishaupt), Secci, Stieger, Alabor (ab 60` Schweizer). 

Bemerkungen:  Altstätten ohne Lüchinger (Familienfest) und Düring (verletzt) dafür Nationalliga-Debüt von Alabor. – Ecken: 7:10

Blockade nach dem Führungstreffer
Man muss es einfach erwähnen: der FC Monthey hätte mindestens ein Unentschieden verdient, denn die Walliser rannten sich die Lunge aus dem Leib und schnürten die Gastgeber mehrmals in der eigenen Platzhälfte fest. Gefühlt über ein Dutzend Chancen blieben ungenutzt und der Altstätter Hexenmeister mit Namen Rene Rieser brachte die Gäste mit seinen sicheren Interventionen zum Verzweifeln. Als Altstätten zum ersten Konter ansetzte und durch Stieger zum Führungstreffer kam, wäre ein Rückstand der Heimelf bereits Tatsache gewesen, hätten die quirligen Walliser ihre ersten 3 Tormöglichkeiten nur halbwegs genutzt. Doch nach 17 Minuten stand es 1:0 für die Platz-Elf.

Rieser rettete seine Mannschaft mehrmals spektakulär vor einem Verlusttreffer

Aber nur darum, weil der FC Monthey durch Tissier das Tor selber buchte. Eine harmlose Flanke lenkte der hektisch und schlaksig wirkende Gästespieler völlig unnötig ins eigene Tor ab. Bis auf gelegentliche Entlastungsangriffe blieb danach der Sturm der Einheimischen aber weitestgehend harmlos und vor allem hilflos. Einzig die von Libero L.Moser umsichtig und ruhig geführte Abwehr hatte heute Nachmittag Nationalliga Niveau. Und da war eben noch dieser Torwart Renè Rieser. Unglaubliche Reflexe gepaart mit einer schon fast unheimlichen Strafraumbeherrschung waren heute Match- entscheidend! 

Grosse Aufregung um annullierte Tore

Ein durch wenig Höhen, aber sehr vielen Tiefen, geprägter Abstiegskampf, lebte grösstenteils von der Spannung. Die beiden Tabellennachzügler spielten an diesem sonnigen Sonntagnachmittag auf Augenhöhe und trennten sich verdientermassen 1:1. 

Nationalliga B: FC Altstätten – FC Bern 1:1 (1:1)

Telegramm: Gesa – 1`800 Zuschauer – Tore: 16. Ruess 1:0, 24. Getzmann 1:1 – Schiedsrichter: Hauser (Oberengstringen).

Altstätten: Rieser, Weishaupt, Huber, Ruess (ab 79`Steuble) R.Moser, Schmid, Buschor, Heeb (ab 46`Schweizer), Secci, Stieger, Lüchinger.

Bemerkungen: Altstätten ohne L.Moser (verletzt) – 38`Pfostenschuss Secci – 6:7 Ecken.  

Szene aus der 16` Minute: Gegen diesen sehenswerten Schuss von Kurt Ruess zum 1:0 war der Berner Torhüter völlig machtlos.

Bei aller Achtung vor dem aufopfernden Kampfgeist beider Teams war nicht zu übersehen, dass es sich bei diesem Aufeinandertreffen um einen Abstiegskampf pur handelte. Linie und Profil verlieh dem Spiel eigentlich nur Secci, der sich sehr bemühte und technisch und läuferisch klar der beste Spieler auf dem Platz war. Die schöne Zuschauerkulisse (1`800), das herrliche Wetter und der Punktgewinn waren aber das einzig wirklich Erfreuliche in den 90 Minuten. Mit Kampf aber auch mit viel Umstandskrämerei schoss Ruess bereits in der 16. Min herrlich zum 1:0 ein. Es war sicher kein herausgespieltes Tor, sondern eine eher durch mehrere Zufälle entstandene Führung. Es passte zum Spiel, dass der Ausgleich kurze Zeit später in das gleiche Muster gehörte. Mehrere Fehlpässe ermöglichten den Bernern in der 24. Minute den 1:1 Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel sorgte der Schiedsrichter zweimal für grosse Aufregung. In der 74 Minute schossen die Berner das vermeintliche 1:2. Doch Schiedsrichter Hauser sah (wohl zurecht) eine Abseitsstellung und annullierte das Tor! 8 Minuten später dasselbe Bild, aber diesmal vor dem Gästetor. Statt dem vermutlichen Siegestreffer zum 2:1, den der Schiedsrichter zuerst anerkannte, nach einem Diskurs mit dem Linienrichter aber wieder stornierte, blieb es beim alles in allem gerechten Remis! Die Fans entluden ihren Frust über das annullierte Tor mit Schmähgesängen, die unüberhörbar dem Schiedsrichtertrio galt. Ein unrühmliches Ende eines mittelmässigen Nationalliga B -Spiels!

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