Es kommt zur Belle in Rapperswil

Bild: Maurice Parrée

Mit einem klaren 7:3-Heimsieg hat der HCD am Montagabend die Playoff-Viertelfinalserie gegen die Lakers ausgeglichen. Die Davoser verwerteten alle drei Powerplay-Gelegenheiten. Sie gefielen mit ihrer Ausgeglichenheit (sechs verschiedene Torschützen) und mit Spieldisziplin. Das alles entscheidende siebte Spiel findet am Mittwochabend in Rapperswil-Jona statt.

Da Magnus Nygren für sein Foul an Sandro Forrer in Spiel 4 im ordentlichen Verfahren für insgesamt drei Partien gesperrt wurde, musste der Schwede erneut zuschauen. Und weil sich Claude Paschoud zwei Tage nach seinem guten Comeback für einen weiteren Einsatz noch nicht wieder fit genug fühlte, trat der HCD nur mit sechs Verteidigern an. Als vierter Ausländer stürmte wie schon am Samstag Kristian Pospisil. Die Partie begann für die Davoser optimal. Nach genau zwei Minuten nutzte Mathias Bromé das erste Powerplay nach Vorarbeit von Enzo Corvi und Andres Ambühl zum Führungstreffer. Die Freude dauerte jedoch nur gut vier Minuten. Dann profitierte Jeremy Wick von einem kapitalen Fehlpass von Dominik Egli. Mit dem Ausgleich fanden auch die Gäste ins Spiel. Beidseits offenbarte sich, dass die vorangegangenen fünf Partien ihre Spuren hinterlassen hatten. Die Spieldisziplin war weniger hoch, die Deckungsarbeit weniger eng und es geschahen auch mehr individuelle Fehler. Dafür fielen Tore. So nutzte Jesse Zgraggen seinen Freiraum nach einem idealen Zuspiel von Valentin Nussbaumer mit einem platzierten Knaller zur erneuten HCD-Führung (13.). Und auf der Gegenseite lenkte Yannick-Lennart Albrecht den Puck nach einem Schuss von Roman Cervenka zum 2:2 ab (17.). Die Antwort der Platzherren folgte prompt: Der HCD nutzte auch die zweite Powerplay-Möglichkeit: Pospisil hämmerte den Puck nach einem Pass von Zgraggen 5,2 Sekunden vor der ersten Pause zum 3:2 ins Lakers-Tor.
Im Mitteldrittel setzten die Davoser ihre Drangphase zunächst gleich fort. Aus einem Gewühl an der Bande gelangte der Puck zu Ambühl. Der HCD-Captain lief Richtung Mitte und versenkte den Puck in der 25. Minute routiniert zum 4:2 in die Netzmaschen. Noch nie zuvor hatten die Bündner in dieser Playoff-Serie zu diesem noch frühen Zeitpunkt mit einem Zwei-Tore-Vorsprung geführt. Die Gäste resignierten allerdings nicht. Im Gegenteil, ihre Reaktion fiel heftig aus. Sie bestimmten fortan den weiteren Verlauf des Mittelabschnitts weitgehend, beklagten aber bei einem Pfostenschuss von Nando Eggenberger (32.) und bei einem Abschlussversuch von Kalle Kossila, der Pfosten und Latte traf, Pech (35.). Zudem verhinderte der erneut starke HCD-Goalie Sandro Aeschlimann gleich mehrmals einen dritten «Rappi»-Treffer.

Gleich im ersten Shift im dritten Drittel verpasste Oliver Heinen die Entscheidung. Bei einem Konter setzte auch er solo vor Melvin Nyffeler den Puck an die Latte. Knapp sechs Minuten später klappte es dann wieder. Der HCD münzte auch sein drittes Powerplay in einen Treffer um. Matej Stransky verwertete die Vorlage von Marc Wieser. Das war aber noch nicht alles. Nach einem Abschluss von Dennis Rasmussen prallte der Puck von Tornetzdach an den Rücken von Nyffeler und dann über die Torlinie (52). Den Schlusspunkt aus Davoser Sicht setzte Ambühl 274 Sekunden vor Spielende mit mit einem Onetimer zum 7:2.
Der HCD machte in dieser Partie vieles gut: Er gefiel mit einer effizienten Chancenverwertung, nutzte alle drei Powerplay-Möglichkeiten und spielte so diszipliniert, dass er nur eine einzige Zweiminutenstrafe kassierte, die Leandro Profico 3,3 Sekunden vor Spielende zum dritten Treffer für die Gäste nutzte.
Nun gilt es für die Davoser, im alles entscheidenden Spiel am Mittwochabend in Rapperswil-Jona die gleichen Qualitäten zu offenbaren. Einen definitiven Erfolg konnte der HCD bereits nach Spielschluss verzeichnen. Weil der EHC Biel gegen die ZSC Lions ausschied und nicht mehr Schweizer Meister werden kann, hat sich Davos für die Champions League der nächsten Saison qualifiziert.

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