In einem der denkwürdigsten Spiele seiner 145-jährigen Geschichte verliert der FC St.Gallen 1879 auswärts gegen WKS Slask Wroclaw mit 2:3, sichert sich jedoch dank eines Gesamtscores von 4:3 den Einzug in die nächste Runde der UEFA Conference League. Das Spiel in Breslau bot alles, was ein Fußballkrimi bieten kann: Annullierte Tore, wiederholte Elfmeter, Platzverweise und eine Achterbahnfahrt der Gefühle für beide Teams.
Eine verrückte erste Halbzeit
Die Partie begann mit einem Schockmoment für St.Gallen, als in der 12. Minute der vermeintliche Führungstreffer für die Gastgeber durch Musiolik fiel, der jedoch nach einer VAR-Überprüfung nicht anerkannt wurde. St.Gallen schlug jedoch zurück: Bastien Toma brachte sein Team in der 21. Minute mit 1:0 in Führung, was die Schweizer mit einem Gesamtscore von 3:0 in eine komfortable Position brachte.
Doch Wroclaw zeigte Kampfgeist und nutzte die letzten Minuten der ersten Halbzeit, um den Rückstand innerhalb kürzester Zeit auszugleichen. Zunächst erzielte Schwarz in der 41. Minute den Ausgleich, gefolgt von Samiec-Talar, der nur zwei Minuten später zum 2:1 traf. Als dann auch noch Petkov in der Nachspielzeit das 3:1 erzielte, stand es plötzlich 3:3 im Gesamtscore, und die Nerven der St.Galler Spieler und Fans lagen blank.
Eine zweite Halbzeit voller Dramatik und Kontroversen
Die zweite Halbzeit wurde von einem harten und ruppigen Spielverlauf dominiert, der immer wieder von minutenlangen Unterbrechungen überschattet wurde. Ein besonders unschöner Vorfall ereignete sich in der 73. Minute, als St.Gallens Torhüter Lawrence Ati-Zigi Opfer eines rassistischen Vorfalls wurde – ein Vorfall, den der Verein nach dem Spiel aufs Schärfste verurteilte.
In der 75. Minute erhielt Slask Wroclaw einen Elfmeter zugesprochen, doch nach erneuter VAR-Überprüfung nahm der Schiedsrichter den Strafstoß zurück und schickte Slask-Kapitän Petkov mit Gelb-Rot vom Platz. Es folgten zwölf Minuten Nachspielzeit, die jedoch wegen weiterer Unterbrechungen noch verlängert wurden. Schließlich wurde in der 11. Minute der Nachspielzeit St.Gallen ein Elfmeter zugesprochen. Nach einer erneuten VAR-Überprüfung durfte dieser Elfmeter wiederholt werden, und Willem Geubbels verwandelte nervenstark in der 19. Nachspielminute zum 2:3.
Doch das Drama nahm kein Ende: Slask-Spieler Ortiz sah in der 22. Nachspielminute nach einer Schwalbe und anschließenden Protesten Gelb-Rot, womit die Gastgeber die Partie mit neun Spielern beendeten. Erst dann pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab.
Fazit: St.Gallen übersteht turbulentes Duell
Trotz der Niederlage in Breslau zieht der FC St.Gallen 1879 dank eines Gesamtscores von 4:3 in die nächste Runde ein. Das Spiel wird in die Vereinsgeschichte eingehen – nicht nur wegen der Spannung und Dramatik, sondern auch wegen der zahlreichen Kontroversen, die die Partie begleiteten. Fans und Spieler dürften dieses denkwürdige Duell nicht so schnell vergessen.
Quelle: FCSG